Tsingy de Bemaraha
- Kategorie: UNESCO-Weltnaturerbe
- Eintragung: 1990
- Lage: Westlich in der Region Melaky
- Größe ca: 152.000 ha
- Welterbe weil: Einzigartige Karstlandschaft und Biodiversität
Unesco Weltkulturerbe- Madagaskar - Tsingy de Bemaraha Strict Nature Reserve
Die Tsingy de Bemaraha Strict Nature Reserve ist ein spektakulärer Landstrich im Westen Madagaskars. Das Gebiet beherbergt eine einzigartige Karstlandschaft deren ungewöhnliche Kalksteinformationen wie ein steinerner Wald wirken und Heimat einer seltenen Flora und Fauna sind.
Warum ist diese Monument als Welterbe einzigartig
In der Tsingy de Bemaraha Strict Nature Reserve befindet sich eine Kalksteinlandschaft, die ihresgleichen sucht. Die außergewöhnlichen Felsformationen, die auf Madagassisch "Tsingy" genannt werden, bestehen aus bis zu 130 Meter hohen eng beieinander stehenden schlanken Felsnadeln, die einen versteinerten Wald zu bilden scheinen. Gemeinsam mit dem Nationalpark Tsingy de Bemaraha wurde die Tsingy de Bemaraha Strict Nature Reserve im Jahr 1990 in die UNESCO-Weltnaturerbe-Liste aufgenommen. Die Region zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt und eine besonders hohe Dichte an endemischen Tier- und Pflanzenarten aus.
Was gibt es zu sehen?
Die Tsingy de Bemaraha Strict Nature Reserve weist auf einer Fläche von rund 720
Quadratkilometern eine der wohl atemberaubendsten Landschaften unseres Planeten auf. Darüber hinaus ist dieser wundersame Landstrich Heimat einiger außergewöhnlicher Tiere und Pflanzen. Die Karstlandschaft ist ein riesiges Netz an Klüften, Canyons, Schluchten und Felsspitzen, die durch die Erosion über Millionen von Jahren hinweg entstandenen sind. Die Tsingy sorgen für zwei unterschiedliche Klima- und Vegetationszonen innerhalb dieser Landschaft. Die Plateaus sind trocken und steppenartig, die Niederungen und Täler sind feucht, grün und reich an Vegetation. Im Süden des Reservats bildet der Canyon des Manambolo-Flusses eine natürliche Grenze, im Osten sind es Kliffe, die bis zu 400 Meter in die Höhe ragen, die das Ende des Reservats markieren. Unterhalb der Tsingys existiert ein breites und in vielen Teilen noch kaum erforschtes Höhlensystem, das zahlreiche unterirdische Seen und Flüsse aufweist. Die oberirdischen Labyrinthe der Dome und Nadeln aus Kalkstein können mittels Führungen großflächig durchwandert werden, die unterirdischen Höhlensysteme sind teilweise für die touristische Nutzung erschlossen.
Das Tsingy de Bemaraha gilt ebenso wie der Nationalpark als ungemein artenreich. Von den 650 dokumentierten Pflanzenarten werden über 80 Prozent als endemisch angesehen. Der in dieser Region vorkommende madagassische Trockenwald ist eine ganz besondere ökologische Ausnahmeerscheinung und Heimat zahlreicher Tierarten, von denen viele nur auf Madagaskar heimisch sind. An der Spitze der Nahrungskette stehen wohl die beiden Raubtiere, Fossa und Ringelschwanzmungo. Vor allem die nur in Madagaskar vorkommende Fossa gilt insgesamt als gefährdet und hat in den Tsingys ein wertvolles Habitat gefunden. 13 Lemuren- und insgesamt 15 Fledermausarten tragen zur ausgeprägten Artenvielfalt des Reservats bei. Sifakas, Rote Makis, Graue Mausmakis und Östliche Bambuslemuren gehören zu den bekanntesten Lemuren, die man in den Tsingys zu sehen bekommt. Viele verschiedene Amphibien- und Reptilienarten sowie beinahe 100 unterschiedliche Vogelarten tragen weiters zur außergewöhnlichen Fauna des Hotspots der Artenvielfalt in West-Madagaskar bei. Die Madagassische Schienenschildkröte, Blattschwanzgeckos und Stummelschwanzchamäleons sowie der Madagaskarseeadler, einer der seltensten Greifvögel unseres Planeten, gehören zu den bekanntesten endemischen Vertretern ihrer Gattungen.