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  • Madagaskar- Ethnische Gruppen(Völker) - Die Merina


    Vor rund 2000 Jahren wanderten die Vorfahren der Merina auf Madagaskar ein und besiedelten das Hochland von Zentralmadagaskar. Dadurch ist das Land auch heute noch indonesisch geprägt. Überlieferungen zufolge wurden im 16. Jahrhundert die Vazimba dann von den Merina verdrängt und der damalige König Adriamanelo herrschte in weiterer Folge über das gesamte Imerinagebiet. Seine Nachfolger konnten das Territorium bewahren, bis es schließlich von König Andriamasinavalona unter seinen Söhnen aufgeteilt wurde, die sich allerdings bekriegten. Eine Wiedervereinigung gelang 1787, in diesem Jahr bestieg auch Andrianampoinimerina den Thron. Die Herrschaft der Merina endete dann im Jahr 1897, als Madagaskar eine französische Kolonie wurde.

    Lebensraum

    Die Volksgruppe der Merina ist vorwiegend im Hochland von Antananarivo beheimatet. Auf dem Land haben sich die Merina in Dörfern angesiedelt, wo sie in zweistöckigen Häusern wohnen, die meist über ein steiles Strohdach verfügen. Darüber hinaus sind die Dörfer auch von Mauern oder Gräben umgeben.

    Wirtschaft und Lebensgrundlagen

    Zu den Grundnahrungsmitteln der Merina zählen Kartoffeln, Cassave bzw. Reis. Des Weiteren werden auch Schweine und Rinder gehalten. Die wirtschaftliche Grundlage bilden vor allem das Handwerk und der Feldbau, viele sind aber auch bereits in städtische Regionen abgewandert, wo sie unterschiedlichste Berufe ausüben. Das Reisanbauland gehört dem Familienclan, der in den Dörfern auch heute noch sehr wichtig ist.

    Sprache

    Die einzelnen Volksgruppen auf Madagaskar haben einen eigenen Malagasy-Dialekt. Da sich die Hautptstadt der Insel aber im Hochland von Antananarivo befindet, wo auch die Merina beheimatet sind, entwickelte sich ihr Dialekt zum sogenannten Hochmadagassischen.

    Soziales System

    Das Sozialsystem der Merina gliedert sich in drei verschiedene Kasten. Die erste Kaste ist die sogenannte "Adelskaste" oder "Andriana", zu der - wie der Name bereits sagt - die Adeligen gehören. Diese Gruppe teilt sich wiederum in sieben Subgruppen auf. Danach folgen die "Hova" oder Freien, diese stammen von den Vazimba, der Urbevölkerung, ab. Die unterste Schicht bilden die Besitzlosen oder "Andevo" bzw. die "Atsimo", die sich gehorsam zeigen müssen.

    Folklore und Bräuche

    Die männlichen Nachkommen der Merina werden im Laufe der ersten sieben Lebensjahre im Rahmen eines Rituals beschnitten, wobei ihre Verwandten dabei um Schutz und Segen bitten. Darüber hinaus gibt es auch Rituale, bei denen sie ihr Vieh gewaltsam töten und das Fleisch dann feierlich zubereiten.

    Beerdigungsrituale

    Die Merina haben große Ehrfurcht vor den Ahnen und sind der Ansicht, dass diese auch positiven oder negativen Einfluss auf Ereignisse haben können, da sie nach ihrem Tod als "razana" weiterexistieren. Aus diesem Grund werden auch ihre Gedanken und Handlungen von diesem Glauben geprägt. Ein wesentlicher Bestandteil des Lebens stellt das "Famadihana", das Totenumbettungsfest, dar. Diese Zeremonie ist ein wesentliches Ritual ihres Ahnenkults und es wird von jedem Clan in einem ganz eigenen Rhythmus gefeiert.

    Auf Madagaskar bestattet man die Toten in einer Familiengruft, die in regelmäßigen Abständen geöffnet wird, um das Totenumbettungsfest zu zelebrieren. Um den richtigen Zeitpunkt dafür festzulegen, nimmt meist ein Heiler mit den Ahnen Kontakt auf, wobei das Fest für gewöhnlich im Abstand von drei bis sieben Jahren stattfindet. Die Vorbereitungen dafür beginnen aber schon sehr viel früher, da die Familie sparen muss, um sich die Feier leisten zu können. Kurz vor dem Ritual bemalen und reinigen die Angehörigen die Gruft, man schlachtet Tiere und bereitet Mahlzeiten zu. Am Tag der Feier wird die Gruft dann geöffnet und man stellt die Toten und die Lebenden einander vor. Man singt und tanzt miteinander und trägt die Särge durch das Dorf. Anschließend werden die Überreste wieder in frische Tücher gehüllt und die Ahnen werden erneut bestattet.

    Zusammenfassung

    Die bekannteste ethnische Gruppe auf Madagaskar sind die Merina, deren Vorfahren Asiaten waren. Bis zur Kolonialzeit beherrschten sie weite Teile des Landes, diese Herrschaft wurde dann allerdings durch die Franzosen beendet. Die Merina bauen vorrangig Reis an und verfügen auch heute noch über ein sehr kompliziertes Kastensystem, das die Struktur ihres gesellschaftlichen Lebens vorgibt.


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